Informationen zu Krankheitsbildern und Therapien

Analkarzinome

Analkarzinome sind seltene Tumore, sie betreffen Frauen etwas häufiger, die meisten Patienten sind älter als 60 Jahre. Analkarzinome unterscheiden sich in Therapie und Prognose deutlich vom Darmkrebs (kolorektale Karzinome). Man unterscheidet Analrandkarzinome, die wie Hauttumore behandelt werden von Analkanalkarzinomen. Ursächlich ist eine Infektion mit humanem Papillomavirus (HPV), meistens Typ 16, seltener Typ 18. Diese Viren können Spitzwarzen (Condylomata accuminata) im Analbereich verursachen. Die Infektion kann über sexuellen Kontakt übertragen werden. Dieselben Viren spielen auch beim Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) und Vulvakarzinom eine entscheidende Rolle. Hier wird mittlerweile Mädchen vorbeugend eine Impfung gegen HPV angeboten, so dass mit einem Rückgang der Erkrankung zu rechnen ist. Die Schwächung des Immunsystems, wie z.B. bei AIDS Patienten oder nach Transplantationen begünstigt die Entartung von Plattenepithelzellen, die den Analkanal auskleiden, selten sind entartete Drüsenzellen Ausgang des Karzinoms, dann wird die Behandlung wie beim Rektumkarzinom durchgeführt. Als weitere Risikofaktoren werden Geschlechtskrankheiten in der Vorgeschichte, häufig wechselnde Geschlechtspartner und Analverkehr genannt.

Wird die Erkrankung früh entdeckt, nämlich vor einer Streuung in die Leistenlymphknoten, haben die Patienten eine gute Prognose.

Folgende Beschwerden können Frühsymptome eines Analkarzinoms sein: Blutauflagerungen auf dem Stuhl, Schmerzen beim Stuhlgang, Juckreiz im Analbereich, Fremdkörpergefühl, Probleme, den Stuhlgang zu kontrollieren, später treten vergrößerte Leistenlymphknoten, auffällig geformter Stuhl, z.B. Bleistiftstühle oder Einkerbungen im Stuhl auf. Chronische Infektionen im Anusbereich, Hämorrhoiden, Fisteln, Fissuren, Condylomata, Herpes und Psoriasis können gleichzeitig mit einem Analkarzinom auftreten und müssen deshalb vom Arzt besonders beachtet und überwacht werden.

Die Behandlung wird nach internationalen Standarts durchgeführt. Ein Analrandkarzinom wird meist, wenn der Schließmuskel nicht betroffen ist, lokal operiert, nur wenn das nicht vollständig gelingt, ist eine anschließende Bestrahlung erforderlich.

Bei den Analkarzinomen im engeren Sinn führt eine Bestrahlung, kombiniert mit einer Chemotherapie, in hohem Prozentsatz zur Heilung. 4 Wochen nach Abschluss dieser Behandlung wird über die Art der Operation entschieden, je nach Größe des Resttumors. Nur bei großen Tumoren muss der Schließmuskel mit entfernt werden und ein künstlicher Darmausgang angelegt werden. Bei Krebsvorstufen oder sehr kleinen Tumoren reicht die alleinige Bestrahlung aus. Am günstigsten ist bei der Bestrahlung bezüglich der Nebenwirkungen des gesunden Gewebes im Strahlenfeld die sogenannte IMRT (intensitätsmodulierte Strahlentherapie).

Weiterführende Information finden Sie bei der Deutschen Krebshilfe sowie bei der Patienteninformation Deutsches Krebsforschungs-zentrum Heidelberg.

Ihre Behandlung in der onkologischen Abteilung der Habichtswald-Klinik

Die Aufnahme kann im Rahmen einer Anschlussheilbehandlung nach Abschluss der Therapie (Operation, evtl. Chemotherapie und Bestrahlung) erfolgen – den Antrag stellt in der Regel der Sozialdienst der behandelnden Klinik, der Onkologe oder der Radiologe, als Reha- Maßnahme, stationäre Weiterbehandlung oder im Rahmen eines stationär palliativen Aufenthaltes. Es kann im Rahmen des Aufenthaltes in der Habichtswald-Klinik eine Chemotherapie begonnen bzw. fortgesetzt werden.

Es besteht die Möglichkeit, eine Zweitmeinung („Second Opinion“) zu vorgeschlagenen Therapien einzuholen.

Unser Behandlungskonzept verfolgt einen ganzheitlichen Weg, d.h. Körper, Geist und Seele werden gleichermaßen angesprochen und unterstützt. Die Konfrontation mit der Krebsdiagnose, die Erfahrungen während der Therapie, die Zweifel und Ängste sind genau so zu berücksichtigen wie körperliche Beschwerden als Folge der Operation, Bestrahlung oder Chemotherapie. So soll durch unsere Behandlungsangebote eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit und der Lebensqualität erreicht werden. Viele Therapieangebote aus der Ganzheitsmedizin zielen nicht direkt auf die Zerstörung von Tumorzellen, sondern stärken die körpereigenen Kräfte und fördern die Gesundung.

Das durch die vorausgegangenen Therapien geschwächte Immunsystem soll gezielt gestärkt werden, auch hier kommen parallel verschiedene Verfahren zur Anwendung aus dem Bereich der Psychoonkologie, Krankengymnastik und Massage, ergänzt durch gesunde vollwertige Ernährung.

Hierbei setzen wir, komplementär (=ergänzend zu schulmedizinischen Therapien), gezielt Nahrungsergänzende Stoffe ein, z.B. Selen und pflanzliche Enzyme bei Schwellungszuständen nach Operation oder Bestrahlung. Begleitend werden Lymphdrainagen durchgeführt, es werden spezielle krankengymnastische Übungen zur Unterstützung des Lymphabflusses erlernt, auch Reflexzonenmassagen können unterstützend eingesetzt werden. Sehr gute Erfahrung machen wir mit der Anlage von Lymphtapes.

Nach der (End-)Darmoperation kann es vorübergehend zu Schwierigkeiten kommen, den Stuhl zu halten. (Inkontinenz). Hier ist ein gezieltes Beckenbodentraining durch unsere Physiotherapeuten hilfreich.

Als Folge einer notwendigen Bestrahlung kann es auch zu Schädigungen der im Strahlenfeld liegenden Organe wie Darm – insbesondere der Enddarm – der Harnleiter und der Harnblase kommen. Hier ist bei Auftreten von Durchfällen eine diätetische Behandlung sinnvoll neben der Gabe von krampflösenden und den Stuhl andickenden Medikamenten. Wenn der Enddarm betroffen ist, werden entzündungshemmende Medikamente, z.B. als Zäpfchen oder Einläufe eingesetzt.

Wenn vorübergehend oder dauerhaft eine Ableitung von Stuhlgang über ein sogenanntes Stoma erforderlich wurde, unterstützen sie die Stomatherapeuten der Pflege im Erlernen der Handhabung, vermitteln Ihnen so ein sicheres und entspanntes Umgehen mit dem künstlichen Stuhlausgang. So kann ein allmähliches Akzeptieren der durch die Therapie bedingten Körperveränderung entstehen

Das Thema Sexualität und Krebs ist uns wichtig. Gerade bei Anlage eines Stomas sind viele Patienten sehr verunsichert und meinen, sich so einem Partner nicht zumuten zu können. Im vertrauensvollen Gespräch mit ihren Ärztinnen/ihrem Arzt sowie mit den Psychotherapeutinnen können viele Fragen geklärt werden und Mut gemacht werden zu einem befriedigenden Sexualleben. Bei Operationen des Enddarms kann es zu Störungen der Nerven kommen, die für eine Erektion erforderlich sind. Hier können im Gespräch Hilfen aufgezeigt werden.

Die Ernährung ist ein wesentlicher Bestandteil einer ganzheitlichen Therapie. Es gibt keine gezielte Krebsdiät, die den Tumor beseitigen könnte, aber eine gesunde Ernährung kann viel zur Stärkung des Körpers sowie zur Vorbeugung von Rückfällen beitragen.

Das Erreichen eines Normalgewichts ist ein Schutzfaktor, der für viele nur schwer erreichbar ist. Hier bieten die Ernährungsberater eine sehr hilfreiche ernährungspsychologisch fundierte Beratung an. Dabei muss die Krankheitsgeschichte des Patienten berücksichtigt werden. Die Ernährungsberater bieten regelmäßige Vorträge zu den unterschiedlichen Kostformen an, oft ist bei speziellen Problemen eine individuelle Ernährungsberatung erforderlich. Wir bieten verschiedene Formen einer vollwertigen Ernährung und Vitalkost (ausgewogene Form der Makrobiotik) aber auch alle medizinisch erforderlichen Diäten an. Darüber hinaus können Patienten in unserem Haus die ayurvedische Ernährung kennen lernen, die allerdings stärker gewürzt ist, somit nicht für alle Darmkrebs-Patienten geeignet ist. Es besteht die Möglichkeit in Kochkursen das Erlernte auch praktisch umzusetzen.

Im Rahmen der Tumorbehandlung leiden viele Patienten unter einem Fatigue Syndrom, d.h. einer Müdigkeit, Antriebslosigkeit, die nicht durch vorausgegangene Betätigungen erklärt werden kann. Hier ist neben Informationsvermittlung eine gut angeleitete Bewegungstherapie, evtl. ergänzt durch komplementäre Gabe von Carnitin sowie eine psychoonkologische Begleitung hilfreich.

Bei der Diagnose Krebs taucht bei vielen Patienten die Frage nach dem Sinn auf. Hier bietet unsere Klinik einzigartige Möglichkeiten, auf freiwilliger Basis verschiedene Angebote zu nutzen, um sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Hierzu gehören vorbereitend Entspannungsverfahren und ein nicht konfessionell gebundenes spirituelles Angebot.

Zur Wiedererlangung der eigenen Kräfte und Freude am eigenen Schaffen bieten wir zur freiwilligen Teilnahme ein kreatives Angebot.

Für Fragen einer beruflichen Wiedereingliederung, über Nachteilsausgleich bei Schwerbehinderten oder bezüglich weiterer Versorgung am Heimatort stehen Ihnen unsere Sozialberater zur Verfügung.

Patienten, die mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen in unser Haus kommen, werden umfassend und vertrauensvoll über das Für und Wider jedes Behandlungsschrittes sorgfältig in Gesprächen zwischen Arzt und Patient aufgeklärt.

Die Behandlung von Schmerzen ist vorrangiges Ziel einer interdisziplinären Arbeitsgruppe von Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und Psychoonkologen.

Drucken Teilen Zur Übersichtseite Informationen zu Krankheitsbildern und Therapien

Anmeldung und Aufnahme

Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zur Aufnahme und Kostenübernahme für Ihren Aufenthalt in der Habichtswald Reha-Klinik.

Mehr erfahren

Servicetelefon

Sie haben Fragen zu Aufnahme, Kostenübernahme oder Ihrem Aufenthalt in unserer Klinik?
Unser Serviceteam ist sehr gern für Sie da.

0561 / 3108 - 622
DOWNLOADS

Abteilungsflyer Onkologie

Download PDF Zum Downloadbereich ->

Kontakt

Habichtswald Reha-Klinik
Klinik für Ganzheitsmedizin und Naturheilkunde
Wigandstraße 3a · 34131 Kassel

Telefon: 0561 / 3108 - 622Fax: 0800 900 55 11 (gebührenfrei)Email: info@habichtswaldklinik.de

Kontakt aufnehmen