Kognitive Verhaltenstherapie
Bei der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) handelt es sich um eine der am besten untersuchten Formen von Psychotherapie.
Diese Behandlung wurde in den 1960er Jahren von amerikanischen Psychotherapeuten begründet. Seitdem haben sich die Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie ständig weiterentwickelt.
Was versteht man unter einer kognitiven Verhaltenstherapie
Die Kognitive Verhaltenstherapie kombiniert zwei Therapieansätze: die kognitive Therapie und die Verhaltenstherapie. Welche Behandlungsmethoden eingesetzt werden, hängt davon ab, um welches Problem, welche Erkrankung oder Störung es sich handelt. Je nachdem, was im Einzelfall sinnvoll erscheint, werden Elemente und Methoden aus beiden Ansätzen in der Therapie angewendet. Die Grundannahme der Therapie ist aber immer dieselbe: Was wir denken, wie wir uns fühlen und wie wir uns verhalten, hängt eng miteinander zusammen – und alle diese Faktoren zusammen haben einen entscheidenden Einfluss auf unser Wohlbefinden.
Kognitive Therapie
Der Begriff „kognitiv“ ist vom lateinischen „cognoscere“ abgeleitet und bedeutet „erkennen“. In einer kognitiven Therapie geht es darum, sich über seine Gedanken, Einstellungen und Erwartungen klar zu werden. Das ermöglicht es, nicht zutreffende und belastende Überzeugungen aufzudecken und zu verändern. Die Idee dahinter ist, dass es häufig nicht nur die Dinge und Situationen selbst sind, die uns Probleme bereiten, sondern die Bedeutung, die wir ihnen beimessen.
Verhaltenstherapie
Die Verhaltenstherapie hat ihren Ursprung im US-amerikanischen „Behaviourismus“. Diese Theorie geht davon aus, dass menschliches Verhalten (englisch: behaviour) angelernt ist und daher auch wieder verlernt oder neu erlernt werden kann. In einer Verhaltenstherapie geht es darum, herauszufinden, ob es bestimmte Verhaltensweisen gibt, die einem das Leben erschweren oder Probleme noch verstärken. Im zweiten Schritt wird daran gearbeitet, solche Verhaltensweisen zu ändern.
Der Kognitive Verhaltenstherapie liegt die Annahme zugrunde, dass unsere Gedanken, unser Verhalten und unsere Gefühle sich gegenseitig beeinflussen und im Umkehrschluss über diese Ebenen beeinflussbar sind, wobei sich hier auf beobachtbare Gedanken und Verhaltensweisen fokussiert wird.
Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine problemorientierte Strategie. Es geht darum, an aktuellen Problemen zu arbeiten und Lösungen für sie zu finden. Im Gegensatz zu anderen therapeutischen Ausrichtungen beschäftigt sie sich nicht vorrangig mit der Vergangenheit. Ziel der KVT ist auch nicht in erster Linie, die Ursachen der eigenen Probleme zu ergründen, sondern vielmehr, die Probleme im Hier und Jetzt anzugehen. Die „Hilfe zur Selbsthilfe“ steht im Vordergrund: Man soll sein Leben so rasch wie möglich wieder ohne therapeutische Hilfe bewältigen können. Dies bedeutet nicht, dass der Einfluss vergangener Geschehnisse in einer kognitiven Verhaltenstherapie völlig ausgeblendet wird. Es geht jedoch vor allem darum, aktuell belastende Denkmuster und Verhaltensweisen zu erkennen und zu verändern.
Unser Behandlungskonzept
Neben einer syndromspezifischen verhaltenstherapeutischen Einzelbehandlung (50 min. wöchentlich + Sprechzeiten) erfolgt flankierend ein Training emotionaler Kompetenzen im Gruppensetting. Angelehnt ist das Konzept an das von Dr. Matthias Berking et al., 2008 (Universität Bern/aktuell in Marburg) entwickelte „Training emotionaler Kompetenz“ (TEK). In der Tradition von Klaus Grawe (Bern) hat er ein Konzept entwickelt, das auf neurobiologischer Basis die derzeit besten Methoden integriert.
Die Wirksamkeit der Kognitiven Verhaltenstherapie ist mittlerweile gut evaluiert und somit empirisch bestätigt. Als Indikationen sehen wir depressive Störungen inklusive Burn-Out und Neurotische- wie auch Belastungsstörungen nach ICD-10 vor.
In der Therapie wird unter anderem geübt, mit schwierigen Emotionen (Stress, Ärger, Unzufriedenheit, Erschöpfung) angemessen und konstruktiv umzugehen. Weil wir unser Leben lang negative Emotionen erleben werden, ist diese Fähigkeit entscheidend dafür, wie erfolgreich, gesund und zufrieden wir sind.
Aktuelle Forschungsergebnisse machen deutlich, welch bedeutsame Rolle der Mangel emotionaler Kompetenzen für die Entstehung und Aufrechterhaltung von psychischen Störungen spielen. Dies impliziert, dass diese Kompetenzen in psychotherapeutischen Behandlungen systematisch gefördert werden sollten. In der Therapie werden Kompetenzen vermittelt, die einerseits achtsamkeits-basiert sind (negative Emotionen als wichtige Information verstehen und mit einer selbstunterstützenden Haltung erforschen), andererseits praktische veränderungsorientierte Fähigkeiten vermitteln.
Ein Ziel der kognitiven Verhaltenstherapie kann sein, dass die Patientinnen und Patienten eine größere innere Flexibilität erreichen und die in der Biographie erworbenen Verhaltens-, Denk- und Gefühlsmuster überprüfen und diese gegebenenfalls zugunsten ihrer gegenwärtigen Lebens- und Bedürfnislage positiv ändern.
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