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Nach der Krebstherapie: Fragen und Antworten zur onkologischen Reha

Die Überwindung einer Krebserkrankung ist ein bedeutender Schritt, doch der Weg zur vollständigen Genesung ist oft lang. Die onkologische Rehabilitation spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Im folgenden Beitrag beantworten wir häufig gestellte Fragen zu diesem wichtigen Thema.

Veröffentlicht am 20. März 2024

Nach der Krebstherapie: Onkologische Reha

Warum ist eine onkologische Reha wichtig?

Die onkologische Rehabilitation ist ein wichtiger Bestandteil des Genesungsprozesses nach einer Krebstherapie. Sie unterstützt außerdem die physische und psychische Regeneration. Mit einem ganzheitlichen Ansatz trägt die Reha dazu bei, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und sie auf dem Weg zur Normalität zu unterstützen. Es ist ratsam, frühzeitig mit dem behandelnden Arzt über die Möglichkeiten der onkologischen Rehabilitation zu sprechen, um den bestmöglichen Verlauf der Genesung zu gewährleisten.

  • Ganzheitlicher Ansatz:
    Die onkologische Reha betrachtet den Patienten ganzheitlich – nicht nur den Körper, sondern auch den Geist und die Seele. Dieser umfassende Ansatz berücksichtigt die physischen, psychischen und sozialen Aspekte im Genesungsprozess.
  • Wiederherstellung der Lebensqualität:
    Krebstherapien wie Chemotherapie oder Strahlentherapie werden von Patienten durch die therapieassoziierten Nebenwirkungen als belastend empfunden. Die onkologische Rehabilitation zielt darauf ab, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern, indem sie ihnen hilft, mit den physischen und emotionalen Herausforderungen umzugehen.
  • Förderung der Selbstständigkeit:
    Während und nach der Krebstherapie werden Patienten mit körperlichen Einschränkungen oder emotionalen Belastungen konfrontiert sein. Die onkologische Reha unterstützt sie dabei, ihre Selbstständigkeit zurückzugewinnen und ihre täglichen Aktivitäten wieder aufzunehmen.
  • Bewältigung von Nebenwirkungen:
    Viele Krebsüberlebende kämpfen mit langfristigen Nebenwirkungen der Behandlung, wie Fatigue, Schmerzen oder emotionalem Stress. Die onkologische Rehabilitation bietet spezialisierte Programme zur Bekämpfung dieser Nebenwirkungen an.
  • Psychosoziale Unterstützung:
    Der Krebsdiagnose und -behandlung gehen oft emotionale Belastungen voraus. Die onkologische Reha integriert psychosoziale Unterstützung, einschließlich individueller Beratung und Gruppentherapie, um den Patienten bei der emotionalen Verarbeitung zu helfen.
  • Förderung von Bewegung und Fitness:
    Körperliche Aktivität spielt eine wichtige Rolle bei der Rehabilitation nach Krebs. Die onkologische Reha beinhaltet zahlreiche Programme zur Förderung von Bewegung und Fitness, die auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Patienten zugeschnitten sind.
  • Rückkehr in den Alltag:
    Die onkologische Reha unterstützt die Patienten bei der schrittweisen Rückkehr in ihren Alltag. Dies kann die Wiederaufnahme beruflicher Tätigkeiten, sozialer Aktivitäten und anderer Lebensbereiche umfassen

Wann sollte man mit der onkologischen Reha beginnen?

Idealerweise beginnt die Rehabilitation direkt im Anschluss an die Krebstherapie. Ein frühzeitiger Start maximiert die Erfolgschancen und minimiert mögliche Komplikationen. Die Entscheidung, wann mit der onkologischen Rehabilitation zu beginnen ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der individuelle Gesundheitszustand des Patienten, die Art der durchgeführten Krebstherapie und die Empfehlungen der behandelnden Ärzte.

In vielen Fällen beginnt die onkologische Rehabilitation, nachdem die Hauptbehandlung abgeschlossen ist. Das kann die operative Entfernung von Tumoren, Strahlentherapie, Chemotherapie oder andere spezifische Therapieformen umfassen. In einigen Fällen kann eine frühzeitige Einbeziehung der onkologischen Rehabilitation während der Hauptbehandlung sinnvoll sein. Dies ist besonders relevant, wenn Patienten während der Therapie mit Herausforderungen wie Fatigue, Schmerzen oder psychischem Stress konfrontiert sind.

Bei Patienten mit mehreren Begleiterkrankungen und reduziertem Allgemeinzustand kann eine Prehabilitation, eine Reha-Maßnahme als Vorbereitung auf die weiteren belastenden Tumortherapien vorteilhaft sein, um den Heilungsprozess zu beschleunigen und Komplikationen einzusparen. Dabei wird die körperliche Fitness und den Ernährungszustand verbessert und den Patienten psychotherapeutisch unterstützt.

Welche Therapieansätze gibt es in der onkologischen Reha?

Die onkologische Rehabilitation umfasst eine Vielzahl von Therapieansätzen, die darauf abzielen, die Gesundheit von Krebspatienten ganzheitlich zu verbessern. Physiotherapie spielt eine zentrale Rolle, indem sie die körperlichen Funktionen stärkt und die Mobilität fördert. Die psychoonkologische Betreuung unterstützt die Verarbeitung von Ängsten und psychischen Belastungen durch Einzel- oder Gruppengespräche sowie Stressbewältigungstechniken.

Die Ernährungstherapie bietet individuelle Beratung zur Bewältigung von ernährungsbedingten Problemen. Sozialberatung hilft bei der Bewältigung sozialer, beruflicher und finanzieller Herausforderungen, während Sport- und Bewegungstherapie die körperliche Fitness steigert.

Gruppentherapien ermöglichen den Austausch mit anderen Betroffenen und bieten soziale Unterstützung. Medizinische Kontrolluntersuchungen sorgen für eine regelmäßige Überwachung der Gesundheit. Die Auswahl der Therapieansätze erfolgt individuell, um den spezifischen Bedürfnissen und Zielen jedes Patienten gerecht zu werden. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachleute wird eine umfassende und ganzheitliche Betreuung gewährleistet.

Wie lange dauert die onkologische Reha?

Die Dauer der onkologischen Rehabilitation kann variieren und ist von verschiedenen Faktoren abhängig. In der Regel dauert eine onkologische Reha einige Wochen. Die genaue Länge wird individuell festgelegt, basierend auf dem Gesundheitszustand des Patienten und den individuellen Rehabilitationszielen.

Die onkologische Reha ist darauf ausgerichtet, den Patienten ausreichend Zeit zu geben, sich zu erholen, die verschiedenen Therapien zu durchlaufen und sich auf das Leben nach der Krebstherapie vorzubereiten. Die individuellen Bedürfnisse und der Fortschritt während der Rehabilitation werden dabei berücksichtigt, um eine optimale Betreuung zu gewährleisten.

Gibt es Möglichkeiten der Unterstützung für Angehörige?

Ja, Angehörige können während einer onkologischen Rehabilitation verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen. Die Habichtswald Reha-Klinik legt großen Wert darauf, nicht nur die Patienten, sondern auch ihre Angehörigen bestmöglich zu unterstützen.

Es ist wichtig, dass Angehörige nicht nur als Begleitpersonen betrachtet werden, sondern als integraler Bestandteil des Unterstützungsnetzwerks für den Patienten.

Kann man die onkologische Reha ambulant durchführen?

Die Möglichkeit einer ambulanten onkologischen Rehabilitation hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des individuellen Gesundheitszustands, der Therapieziele und der Empfehlungen der behandelnden Ärzte. In einigen Fällen kann eine ambulante onkologische Reha eine geeignete Option sein, insbesondere wenn die gesundheitliche Verfassung es erlaubt und die notwendige Unterstützung im häuslichen Umfeld gegeben ist.

Es ist wichtig, dass die Entscheidung für eine ambulante oder stationäre onkologische Rehabilitation individuell getroffen wird und in Abstimmung mit den behandelnden Ärzten erfolgt. In den meisten Fällen nach einer multimodalen Tumortherapie ist eine stationäre Reha in einer spezialisierten Klinik vorteilhaft und empfehlenswert, um eine intensive und umfassende Betreuung zu gewährleisten.

Patienten sollten diesbezüglich Rücksprache mit ihrem behandelnden Onkologen oder dem Rehabilitationsteam halten, um die bestmögliche Entscheidung für ihren spezifischen Fall zu treffen.

Wird die onkologische Reha von der Krankenkasse übernommen?

Die Kostenübernahme für eine onkologische Rehabilitation (Reha) hängt von verschiedenen Faktoren ab und ist in der Regel möglich, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Hier sind einige wichtige Punkte zu beachten:

  • Notwendigkeit und Empfehlung durch Ärzte:
    Die onkologische Reha sollte medizinisch notwendig und von den behandelnden Ärzten empfohlen sein. Die behandelnden Ärzte müssen die Erforderlichkeit der Rehabilitation bescheinigen.
  • Antragsstellung bei der Krankenkasse:
    In der Regel muss der behandelnde Arzt einen Antrag auf onkologische Rehabilitation bei der zuständigen Krankenkasse stellen. Dabei werden medizinische Begründungen und Unterlagen eingereicht.
  • Prüfung durch die Krankenkasse:
    Die Krankenkasse prüft den Antrag und entscheidet über die Kostenübernahme. Dabei werden die medizinische Notwendigkeit, die individuellen Wünsche des Patienten und die Empfehlungen der behandelnden Ärzte berücksichtigt.
  • Stationäre oder ambulante Reha:
    Je nach Fall kann die onkologische Rehabilitation stationär oder ambulant durchgeführt werden. Die Kostenübernahme kann davon abhängen.
  • Zusatzversicherungen:
    Manche Patienten verfügen über eine private Zusatzversicherung, die zusätzliche Leistungen für Reha-Maßnahmen abdeckt. In solchen Fällen kann die Kostenübernahme günstiger ausfallen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Regelungen und Bedingungen je nach Land, Region und Krankenkasse variieren können. Es empfiehlt sich, im Vorfeld mit der zuständigen Krankenkasse Rücksprache zu halten und alle erforderlichen Schritte zu besprechen. In vielen Fällen ist eine erfolgreiche Kostenübernahme für die onkologische Reha möglich, wenn die medizinische Notwendigkeit nachgewiesen ist. Hier finden Sie weitere hilfreiche Tipps zum Thema Reha Antrag.